Das war 2023! Was bringt 2024?
Die Bewertung des zu Ende gehenden Jahres und der Ausblick auf das kommende Jahr hängen sehr davon ab, wohin man schaut und welche Ebene man betrachtet.
Wie war 2023 in der globalen Betrachtung? Wie in Deutschland und wie in Igersheim?
Die Antworten auf diese Fragen fallen sehr unterschiedlich aus. Denkt man an das Weltgeschehen fallen einem sofort die schrecklichen Kriege ein: in der Ukraine, die nun schon seit fast zwei Jahren unter dem russischen Angriffskrieg leidet, sowie die kriegerische Auseinandersetzung zwischen Israel und der Hamas, die viel Leid auch über die Zivilbevölkerung bringt. In Deutschland haben politische Auseinandersetzungen um das Gebäudeenergiegesetz und nun gegen Ende des Jahres nach einem Gerichtsurteil des Bundesverfassungsgerichtes um den Haushalt 2023 viel Raum eingenommen und für Verunsicherung gesorgt. Das ist nicht gut, denn die Herausforderungen sind groß. Sie sind so groß, dass sich nach meinem Dafürhalten alle demokratischen Kräfte ihrer Verantwortung bewusst sein und diese wahrnehmen müssten. Doch es scheint oft mehr um kurzfristige politische Geländegewinne zu gehen, auf das nächste Wahlergebnis oder den Einzug ins Kanzleramt schielend, als um Verantwortung und lösungsorientiertes Handeln zum Wohle der Bürger und unseres Landes.
Ein Leitbild, wie es sich die Gemeinde Igersheim im Jahr 2019 erarbeitet hat, könnte da weiterhelfen. In diesem Leitbild ist ein allgemeingültiges Wertesystem als gemeinsame Basis festgeschrieben und vom Gemeinderat beschlossen worden. Werte bilden hierbei die Grundlage für unser Verhalten und Handeln der politisch Verantwortlichen. Verantwortung und Nachhaltigkeit, Toleranz und Respekt sowie Offenheit und Wandel lauten die drei Wertepaare, welche für Igersheim als vorrangig festgelegt wurden. Ich bin überzeugt: würden die handelnden Personen in Bund und Land sich ein ähnliches Wertesystem als Grundlage für ihre politische Arbeit als Maßstab heranziehen, wären auch bei unterschiedlichen Meinungen und Ansichten Kompromisse besser und schneller zu erzielen, und es ließe sich vermeiden, dass die politischen Ränder immer noch mehr Zulauf erfahren.
Im Gegensatz zu diesen eher bedenklichen Entwicklungen lässt sich für Igersheim jedenfalls feststellen: 2023 war ein gutes Jahr!
Im gesamten Jahreslauf hatten die Veranstaltungen in der Gemeinde, von den Vereinen, im Bürgerlädle, von der Gemeinde selbst, einen guten Zulauf und es fand sehr viel Begegnung und Gemeinschaft statt. Während der entbehrungsreichen Zeit der Pandemie hat die Gemeinde einige größere Investitionen in „Begegnungsinfrastruktur“ getätigt. Dorfplätze in Neuses und Harthausen, der Ortskern in Igersheim, die Erlenbachhalle, das Dorfgemeinschaftshaus Harthausen: all dies sind Orte, an denen Menschen zusammenkommen und Gemeinschaft stattfindet. Hier sind wir nun sehr gut gerüstet und konnten im zu Ende gehenden Jahr die Früchte der Investitionen der Vorjahre ernten. Beim Tag der Vereine und Tag der offenen Tür am Schul-und Sportzentrum konnten sich die Bürgerinnen und Bürger von der gelungenen Sanierung der Erlenbachhalle samt Einbau eines Kindergartens überzeugen. Auch der Tag der offenen Tür am Gesundheitszentrum war gut besucht und stieß auf eine sehr positive Resonanz. Auch in architektonischer und städtebaulicher Hinsicht konnten wir überzeugen: der Ortskern und das Gesundheitszentrum wurden ausgezeichnet bei der Initiative Baukultur Hohenlohe-Tauberfranken. Zusätzlich erhielt das Gesundheitszentrum eine Auszeichnung beim renommierten Hugo-Hering-Preis. Die identitätsstiftenden ehemaligen Schulgebäude, mit denen viele Igersheimerinnen und Igersheimer Kindheits-und Jugenderinnerungen verbinden, wurden in hoher Qualität wieder in Wert gesetzt und einer neuen, sehr sinnvollen Nutzung zugeführt. Auch in finanzieller Hinsicht verlief das Jahr 2023 äußerst erfreulich. Bei der Gewerbesteuer konnten wir mit ca. 7 Millionen € unerwartet hohe Einnahmen verzeichnen, sodass eine ursprünglich geplante Darlehensaufnahme nicht erforderlich war. Auch für das Jahr 2024 haben wir in finanzieller Hinsicht voraussichtlich keine Sorgen und können alle geplanten Maßnahmen aus eigener Kraft und ohne Darlehensaufnahmen stemmen.
Die größte geplante Maßnahme ist der Neubau eines Feuerwehrgerätehauses im Ortsteil Harthausen. Das aktuelle Gerätehaus ist nicht mehr zeitgemäß, sodass ein Ersatzneubau erforderlich ist. Die größte Maßnahme in Igersheim wird die Sanierung der Burgstraße inklusive Kanal und Wasserleitungen sein.
Somit blicke ich insgesamt in Bezug auf unsere Gemeinde Igersheim sehr positiv in die Zukunft und bin überzeugt, dass auch die anstehenden Herausforderungen zusammen gemeistert werden können. Mit viel Begegnung, mit Gemeinsamkeit und unter Beachtung der zuvor beschriebenen Werte in unserem Leitbild wird dies gewiss gelingen!
Ihnen, liebe Bürgerinnen und Bürger, und euch, liebe Kinder und Jugendliche, wünsche ich frohe Weihnachtsfeiertage, einen guten Abschluss des alten Jahres und für das Jahr 2024 nur das Beste!
Ihr/Euer
Frank Menikheim
Bürgermeister