Verpflichtung Frank Menikheim
Für Frank Menikheim ist’s ein „fliegender Wechsel“. Bereits Tage, bevor seine zweite Amtszeit als Igersheimer Bürgermeister offiziell endet, wurde er am 29. Februar im Kulturkeller für seine dritte von seinem Stellvertreter Klemens Aubele verpflichtet. Damit kann der Rathaus-Chef den Fokus auf die Arbeit in den kommenden acht Jahren werfen, in denen es aus seiner Sicht auch wieder zahlreiche Herausforderungen gebe.
Bei der Wahl Ende Januar hätten sich die Bürger „für Verlässlichkeit und Kontinuität entschieden“, sagte erster Bürgermeister-Stellvertreter Klemens Aubele, bevor er die Verpflichtung des alten und neuen Rathaus-Chefs vornahm. Was vor 16 Jahren in den FN unter der Überschrift „Jugendlicher Elan, fachliches Können und eine gesunde Portion Selbstbewusstsein hat zum Erfolg geführt“ begann, habe Landrat Christoph Schauder am Wahlabend vor rund vier Wochen so umschrieben: „Vom jungen Spund zum ,Silberrücken’ unter den Bürgermeistern.“ Elan und Ehrgeiz seien weiterhin vorhanden, um auf dem eingeschlagenen Weg zu bleiben. „Sie können stolz sein auf das, was Sie auf den Weg gebracht haben“, meinte Aubele, der auch nicht verhehlte, dass es für manchen Bürger auch mal eine Enttäuschung gegeben habe. Doch: „Jedem Menschen recht getan, ist eine Kunst. die niemand kann.“
„Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein“, zitierte Landrat Christoph Schauder Philip Rosenthal. Dieses Zitat stehe für ihn sinnbildlich für den bisherigen beruflichen Werdegang von Bürgermeister Frank Menikheim. „Sie sind in den vergangenen 16 Jahren mit viel Einsatz und Engagement für die Belange der Igersheimer Bürger eingestanden und haben die Gemeinde maßgeblich vorangebracht.“
Der Blick in die weitere Zukunft sei ungewiss, so Schauder weiter, dies sei das Wesen der Zukunft und dies sei sie schon immer gewesen. „Die Zukunft scheint heute allenfalls unberechenbarer, weil Sorge und Herausforderungen nicht mehr im gemeinsamen Gestaltungswillen erfolgen.“ Zukunft sei dabei aber gleichzeitig auch immer ein Abenteuer. Manche blickten mit Sorge nach vorn, manche fürchteten das Unbekannte. „Die Mutigen aber sehen Chancen und wittern Gestaltungsmöglichkeiten, weil ohne Begeisterung und Mut nur das Notwendige passiert, aber nicht das Außergewöhnliche.“
Nicht ohne die tatkräftige Unterstützung und Rückendeckung durch Ehefrau Christine und die beiden Töchter explizit hervorzuheben, wie es zuvor auch schon Klemens Aubele getan hatte, meinte Christoph Schauder abschließend: „Bleiben Sie weiterhin Weichensteller, Antriebsmotor und Kompass für eine erfolgreiche Zukunft in Igersheim. Mit den in Sie gesetzten Erwartungen gehen Unterstützung, Zuspruch und Sympathie einer ganzen Gemeinde einher, die ,Lust auf diese Zukunft’ hat.“
Frank Menikheim hob in seiner Ansprache hervor, dass es künftig viele Herausforderungen zu bewältigen gebe – global und lokal. Unter anderem nannte er hier den Klimawandel. Dies gelinge nur im engen Schulterschluss aller Demokraten. 75 Jahre Grundgesetz, das sei eine Erfolgsgeschichte. Dennoch liege derzeit eine akute Gefährdung der Demokratie vor. Und dies hänge sicher mit den Themen Sicherheit und Klimawandel zusammen und den sich damit verbindenden komplexen Fragen und Herausforderungen. Es gebe jene, die daraus Kapital schlagen wollten und mit der Verunsicherung der Menschen spielten, bewusst Ängste verstärkten und einfache Antworten auf schwierige Fragen vorgaukelten. „In Wahrheit werden aber keine Lösungen angeboten – nur Scheinlösungen und Parolen. Darauf dürfen wir nicht hereinfallen und wir müssen verhindern, dass diese Anti-Demokraten noch stärker werden, als sie es ohnehin schon sind“, so das Gemeindeoberhaupt.
Trotz schwieriger Zeiten sei er froh, so Menikheim, dass „wir uns in Igersheim in den letzten Jahrzehnten einen sehr guten Stand der Aufgabenerfüllung erarbeitet haben und in vielen Bereichen gut dastehen“. Igersheim sei eine moderne Kommune mit einer ausgezeichneten Infrastruktur und Angebotspalette, und man habe sich auch städtebaulich weiterentwickelt. Es gebe aber auch künftig viel zu tun und es benötige eine leistungsfähige Verwaltung, damit „wir nicht nur verwalten, sondern Igersheim zielgerichtet voranbringen können“. In vielen Bereichen sei man aber bereits gut und „wir müssen unser Licht nicht unter den Scheffel stellen“. Die Erfolgsfaktoren der Vergangenheit seien auch jene der Zukunft: ein gutes Miteinander und ein gutes Arbeitsklima. Es müsse einige getan werden, um das Erreichte zu erhalten und die Erfolge zu verteidigen.
Die Feierstunde im Kulturkeller wurde von Franziska Herzog und Alea Menikheim musikalisch umrahmt.
Text + Bild: Klaus T. Mende