Frühjahrspflanzung mit Nadelhölzern
Bewährte Spezies und interessante Neulinge
Wiederaufforstung von Schadflächen mit Douglasie und Schwarzkiefer
Die guten Witterungs- und Bodenverhältnisse im April wurden noch ausgenutzt, um im Igersheimer Gemeindewald kleinere Schadflächen wiederaufzuforsten.
Dabei wurde neben der über viele Jahre bewährten Douglasie auch Schwarzkiefer gepflanzt.
Die extreme Trockenheit der letzten Jahre hat in unseren Wäldern verbreitet Schadflächen verursacht. Im Zuge der Wiederaufforstung stellt sich auch die Frage der Baumartenwahl.
Anpassung an den Klimawandel aber auch Sicherung der Rohholzversorgung steht dabei im Vordergrund.
Bei der Suche nach trockenheitstoleranten, standortsangepassten und gleichzeitig produktiven Nadelholzarten stösst man dabei unweigerlich auf die Douglasie und auch auf die Schwarzkiefer.
Das natürliche Herkunftsgebiet der Schwarzkiefern umfasst weite Teile Südeuropas und dem Schwarzmeergebiet. In Deutschland wird die österreichische Schwarzkiefer seit ca. 200 Jahren angebaut, aufgrund ihrer geringen Ansprüche vornehmlich zur Aufforstung von kalkigen Grenzertragsböden. Bislang spielte die Schwarzkiefer bei uns eher eine Nebenrolle.
Dies könnte sich jetzt ändern, denn Schwarzkiefer ist nicht gleich Schwarzkiefer:
Die fünf europäischen Unterarten unterscheiden sich deutlich in Wuchsleistung, Standortansprüchen und Schaftqualitäten, sodass es nicht angebracht ist, pauschal von Schwarzkiefern zu sprechen.
Bei der Frühjahrspflanzung wurde deshalb die korsische Schwarzkiefer ausgewählt, die im Vergleich zur Fichte ähnliche Wuchsleistungen bringen kann, in puncto Klimatoleranz der Fichte jedoch deutlich überlegen ist.
Mangels örtlicher Erfahrungen im Anbau dieser Baumart wird nur auf kleiner Fläche experimentiert. Kleinere Bestandeslücken, die aufgrund verbliebener Nachbarbestände nicht ganztägig in der prallen Sonne liegen, kommen dem Nadelholzanbau und insbesondere der Douglasie, entgegen. Ein Aufwachsen im „Halbschatten“ gelingt deshalb meist besser als bei voller Besonnung.
Wuchshilfen und Wildschutz
Junge Nadelholzbäumchen sind aufgrund ihres Harzgehaltes äussert beliebte Fegeobjekte für Rehböcke, in stärkeren Dimensionen auch beliebte Reibe - und Kratzbäume für Wildschweine. Aufgrund dessen werden die Setzlinge in sogenannte Wuchshüllen verpackt : Neben dem Verbiss- und Fegeschutz bieten diese Hüllen den Pflanzen bessere, kleinklimatische Verhältnisse, was vom Großteil der Pflanzen in deutlich stärkeres Wachstum umgesetzt wird. In absoluten Trockenjahren kann sich dieser Vorteil auch ins Gegenteil umkehren. Dann wird es nämlich zu heiß in den Hüllen und die Ausfallquote steigt rapide an.
Neben dem Wildschutz bietet die Wuchshülle auch den Vorteil, dass beim Ausmähen der Kulturen die gesetzten Pflanzen sofort auffindbar sind. Dies ist bei enormem Graswuchs ohne Markierung oft sehr erschwert.