Zahlreiche Hautkrebs-Neuerkrankungen

2022 wurde im Main-Tauber-Kreis bei 174 AOK-Versicherten Hautkrebs festgestellt

Main-Tauber-Kreis. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts erkrankten im Jahr 2022 in Deutschland etwa 213.000 Menschen an weißem und 23.650 an einem malignen Melanom, dem schwarzen Hautkrebs. Im gleichen Jahr wurde bei den AOK-Versicherten in Baden-Württemberg bei 12.289 Personen Hautkrebs diagnostiziert und im Main-Tauber-Kreis bei 174. Die Zahl der Neuerkrankungen mit schwarzem Hautkrebs lag hier bei 33. „Dabei könnten die meisten Leiden vermieden werden, wenn ausreichend Vorsorge getroffen wird“, erklärt Dr. Ralf Bier, Mediziner bei der AOK Baden-Württemberg.

Die Deutsche Krebsgesellschaft weist darauf hin, dass die Häufigkeit von Hautkrebs seit Jahrzehnten stetig steigt. In Deutschland hätten sich die Neuerkrankungen am malignen Melanom zwischen 1970 und 2015 verfünffacht. Rund zwei Prozent der Bevölkerung erhalten diese Diagnose. Im Durchschnitt sterben daran 15 bis 20 Prozent der Männer und 10 bis 15 Prozent der Frauen innerhalb von zehn Jahren.

Tumore mit Basalzell- und Stachelzellkrebs, die unter dem Begriff „weißer Hautkrebs“ zusammengefasst werden, sind noch wesentlich häufiger. Sie können jedoch im frühen Stadium mit einem kleinen Eingriff vollständig entfernt werden und bilden nur selten Metastasen.
„Hautkrebs sicher erkennen kann nur der Arzt, weil sich die einzelnen Arten unterschiedlich bemerkbar machen. Die Haut kann sich schuppen, verfärben oder uneben werden. Deshalb ist es schwer, zwischen einem bösartigen Hauttumor und gutartigen Hautflecken zu unterscheiden“, informiert Dr. Ralf Bier und ergänzt: „Es gibt einen besorgniserregenden Anstieg von Hautkrebsfällen bei jüngeren Menschen. Dies wird häufig auf vermehrte Sonnenexposition durch Urlaube, Sonnenbänke und Outdoor-Aktivitäten zurückgeführt.“
„Bösartige Melanome erscheinen als unregelmäßig geformter Hautfleck und haben in der Regel eine dunkle, gelegentlich aber auch helle rötliche Farbe. Schwarzer Hautkrebs verursacht zunächst keine Beschwerden und wird deshalb oft mit einem Muttermal oder Leberfleck verwechselt. Wenn er Metastasen ausbildet, kann dies tödlich enden“, sagt der Arzt und fügt an: „Hautkrebs ist oft die Folge von zu intensiver UV-Strahlung. Die Erkrankung selbst zeigt sich oft erst viele Jahre später.“

Deshalb solle man die Haut zeitlebens vor starker Sonneneinstrahlung schützen und auf den Gang ins Solarium verzichten. Wer im Urlaub die Sonne trotzdem genießen möchte oder sich beruflich viel im Freien aufhält, sollte Sonnencreme mit mindestens Faktor 30 und Kleidung mit UV-Schutz verwenden. Zudem seien regelmäßige Hautuntersuchungen bereits in jungen Jahren wichtig, um Hautkrebsrisiken zu verringern.

Je früher Hautkrebs erkannt wird, desto größer ist die Chance, dass er geheilt werden kann. Die Kosten für die Hautkrebs-Früherkennung werden in der Regelversorgung der Krankenkassen ab einem Alter von 35 Jahren übernommen. Die AOK Baden-Württemberg bezahlt für ihre Versicherten das Screening bereits ab dem 20. Lebensjahr, um jungen Menschen einen besseren Schutz zu bieten.

Umfassende Informationen finden Sie im Internet:
www.aok.de/pk/leistungen/krebsvorsorge-frueherkennung/hautkrebs/

Bild + Text: AOK

Auf dem Bauch liegende Frau mit einer aus Sonnencreme aufgemalten Sonne